Sage von der Gründung von Zell am Moos

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Am Zeller(Irr-)see liegt die uralte Siedlung Zell am Moos. Über Ihre Entstehung erzählt man sich folgende Legende:





"Vor vielen Jahren standen an der Stelle des Dorfes nur ein paar armselige Hütten, in denen Fischer und Hirten hausten. Einmal weidete ein Hirte auf einer Wiese beim See seine Schafe. Einige Tiere hatten sich im sogenannten Mösl verirrt und er suchte es ab. Dabei sah er plötzlich im Rohr etwas glänzen und blinken. Neugierig trat er näher, bog die Schilfhalme auseinander und da erblickte er zu seinem Erstaunen eine hölzerne Muttergottesstatue, die wohl von den Wellen des Sees angeschwemmt worden war.

 Voll Freude zog er sie aus dem Schilf. Die Dämmerung fiel ein und es war Zeit, die Schafe heimzutreiben. Als er an der Stelle war, wo heute die Kirche steht, wurde die Holzfigur auf einmal so schwer, dass sie ihm zu Boden glitt. Er bückte sich nach ihr, um sie wieder zu heben, doch alle Anstrengungen waren vergebens, sie war nicht von der Stelle zu bringen. Auch am nächsten Tag, als man mit einem Ochsenfuhrwerk die Statue fortschaffen wollte, gelang es nicht.
 Die Kunde von dem seltsamen Ereignis wurde bald weit und breit bekannt und scharenweise strömten Leute herbei und wollten die Wunderstatue sehen. Erst als einige fromme Leute sich zusammen taten und über der Statue eine Kapelle errichteten, ließ sie sich heben und in der Kapelle aufstellen. Weil die Statue eine Nachbildung der Mariazeller Muttergottes war und sie im Mösl gefunden wurde, nannte man den Ort "Zell im Mösl", woraus später, als man an der Stelle der Kapelle eine Kirche gebaut hatte, der Name "Zell am Moos" entstand."