Sage von der Entstehung des Irrsees

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"In früheren Zeiten stand dort, wo sich heute der See erstreckt, das Schloss eines grimmigen Zauberers, der nichts Gutes im Schilde führte. Einmal wollte er den Ischler Salzabbau zum Erliegen bringen und schickte den Bergknappen durch einen Boten einen fest verschlossenen Topf mit angeblicher Sole zum Verkosten. Doch die Ischler waren auf der Hut und schickten das Gefäß ungeöffnet zurück. Der Laufbursche war auf dem Rückweg bis in die Nähe des Schlosses gekommen, doch da überwältigte ihn die Neugierde und er hob den Deckel an. Plötzlich schoss Wasser in Strömen heraus und ergoß sich in wilden Fluten unaufhörlich strömend und stürzend auf das Schloss des Zauberers und füllte schließlich das weite Becken aus, das heute noch den Irr- oder Zellersee birgt. Fischer erzählen, daß sie an nebligen Herbsttagen einen alten Mann mit weißem Bart und irrem Blick beobachteten, der in einem Boot auf dem See umherirrend die Wogen durchfurchte!"